Digitalisierung, zeitliche Flexibilität und räumliche Mobilität: Die Anforderungen der modernen Arbeitswelt steigen stetig. Neue Technologien verändern den Markt und zwingen die Unternehmen sich ständig anzupassen. Der Druck lastet nun letztendlich auf den einzelnen Mitarbeitern, die gefordert sind sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Aufgaben zu übernehmen. Dieser Druck führt nicht immer zu gesteigerter Motivation und Tatendrang – bei einer Überforderung mit neuen Aufgaben wird die Arbeit zunehmend als Belastung empfunden.

Der Umfang, wie sich diese alltägliche Belastung auf den Mitarbeiter auswirkt, lässt sich jedoch nur in der individuellen Situation erfassen: An manchen Tagen können die alltäglichen Belastungen, auch Stressoren genannt, noch ganz gut wegsteckt werden. Doch wenn Mitarbeiter dauerhaft das Gefühl haben überlastet zu sein, dann kann dies zu einer psychischen Beanspruchung führen, die sich in psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Burn-Out äußern. Das Bundesministerium für Gesundheit gibt an, dass mittlerweile circa 15 Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurückgehen.

Um das Risiko zu minimieren und langfristig produktiv und gesund seiner Arbeit nachgehen zu können, ist es wichtig für Mitarbeitende und Führungskräfte systematisch über Stressfaktoren zu reflektieren. Auf der einen Seite ist es notwendig, dass Mitarbeitende ihre Belastung regelmäßig überprüfen, auf der anderen Seite ist es genauso wichtig, dass ein Abgleich zwischen der Wahrnehmung der Vorgesetzten und der Mitarbeiter stattfinden kann, um entstehen Problemen gemeinsam entgegen wirken zu können.

Im Rahmen der psychischen Gefährdungsbeurteilung haben wir in der Staatskanzlei Saarbrücken eine psychische Belastungsanalyse durchgeführt. Durch eine umfangreiche Situationsanalyse haben wir zentrale Faktoren identifiziert, die die psychische Belastung beeinflussen und konnten somit auf Grundlage wissenschaftlich geprüfter Verfahren ein Fragebogen-Tool entwickeln, welches sich zur Selbst- und Fremdeinschätzung der psychischen Belastung eignet. Durch dieses Analysetool konnte das Ziel erreicht werden, Vorgesetzte und Mitarbeiter in einem gemeinsamen Gespräch über die psychischen Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz zu unterstützen.

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